auf der Carretera Austral

Chile -  das Land mit der unmöglichen Geografie und der unglaublichen Topografie. Gerade mal durchschnittlich 180 Kilometer schmal, dafür 4300 Kilometer lang. (entspricht einer Distanz von Stockholm quer durch Europa, über`s Mittelmeer bis nach Timbuktu). Der unterste Drittel davon besteht aus Bergen, Gletschern und Vulkanen der Andenkette, an derer Flanke der Kalte Regenwald nahtlos in die zerklüfteten Fjorde und Meeresbuchten des Pazifiks übergeht. Unbewohnbar sozusagen, aber einzigartig. Und genau durch dieses Gebiet hat ein gewisser Herr Pinochet damals beschlossen, eine Strasse "schneisen" zu lassen. Eine Piste nach nirgendwo, endlos und noch ohne Ende, mit geringem Nutzen ,aber grosser symbolischer Bedeutung. Die Carretera Austral. 1200 km Schotterpiste, mal fester,mal weicher, aber immer Schlaglöcherig. Sie wurde alsbald Ziel und Faszination für viele Abenteuerreisende  und so mancher der wenigen hierlebenden Chilenen wundert und fragt sich vermutlich, was zum Teufel daran so interessant ist.

gewöhnungsbedürftige Distanzen

 

Die grosse Herausforderung unsererseits ist die Frage: Wie bringt man einen alten, gemütlichen Campingbus samt Inhalt, ohne bleibende Schäden, über diese lange Rüttel- und Wellblechpiste? Die Antwort lautet: Luftdruck aus den Reifen halbiert und dann ganz,ganz Slouli. Im Schritttempo rütteln und holpern wir deshalb Kilometer um Kilometer, Stunde für Stunde durch den reizvollen Regenwald. Den Schlaglöchern kann man so prima ausweichen, aber für die Wellblechstrecken, die berüchtigte "Ripio", ist dies Tempo das falsche Rezept. Könner und Eilige brettern dort gnadenlos mit 60 km/h und mehr darüber, im labilen Schwebezustand sozusagen. Diese Strategie bringt ihnen einerseits einen grossen Zeitgewinn und andererseits willkommene Mehreinnahmen für die zahlreich in Puerto Montt ansässigen Stossdämpfer- und Reifenhändler. Unser Hauptgewinn hingegen bestand darin, durch dieses Reisetempo über einen Monat Zeit für die wildromantische Strecke, mit all ihren Abstechern, zu benötigten. Einer davon führte uns zum Beispiel nach Tortel, einem völlig abgelegenen, verschlafenem Ort, bis vor kurzem nur von der Meeresseite her zugänglich.Sämtliche Häuser und Plätze sind nur über Holzstege erreichbar und das ganze Dorf ist auf Stelzen gebaut.

 

 

Bilder zur Carretera

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Tortel und mehr

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